Der Umgang mit brennbaren leitfähigen Stäuben stellt fast immer eine Gefährdung möglicherweise mit Explosionsgefahr dar. Deshalb sind diese Bereiche gesondert zu kennzeichnen und müssen frei von möglichen potentiellen Zündquellen sein. Diese Kennzeichnung erfolgt i.d.R. durch entsprechende Fachstellen (benannte Stellen). Im jeweiligen Explosionsschutzdokument sollten alle Hinweise zu den entsprechenden Stoffen hinterlegt und verfügbar sein.
Grundsätzlich sollten bei Anwendern die entsprechenden Merkblätter der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) vorhanden und verstanden sein.
Anwender und Hersteller z.B. von Aluminiumpulvern, können bei der jeweiligen Berufsgenossenschaft eine kostenlose Analyse und eine Risikobewertung des Stoffes vornehmen lassen.
Brennbare leitfähige Stäube beinhalten alle oben genannten Gefährdungspotentiale. Häufig sind brennbare leitfähige Stäube metallischen Ursprungs. Besondere Bedeutung hat dabei die Feinheit des Staubes. Je kleiner die Korngröße des brennbaren leitfähigen Staubes ist, desto größer ist die Möglichkeit einer verbesserten Sauerstoffanbindung, welches den Zündvorgang erleichtert.
Zudem sind chemische Reaktionen (unedele Metalle) in Verbindung mit anderen Medien (z.B. Aluminiumpulver und Wasser / siehe Anhang) von großer Bedeutung.
Ferner gilt es zu beachten, dass manche abgelagerte Stäube eine niedrige Zündtemperatur haben, als im aufgewirbelten Zustand.
Bei nicht sachgemäßer Handhabung und unter gewissen Umständen kann sich eine brennbare leitfähige Staubmenge bei der Ableitung seines eigenen (aufgebauten) Energiepotentials selbst zünden.
Brennbare Stäube sind unterschiedlich zu betrachten. Je nach Beschaffenheit sind diese schwer oder leicht entzündlich. Brennbare Stoffe sind in unterschiedliche Explosionsgruppen (siehe Anhang) eingeteilt. Um einen Stoff zu zünden, wird eine entsprechende Zündquelle benötigt, die die ausreichende Energie zum Zündungsprozess abgibt. Grundeinheit der Energie im SI Einheitssystem ist Joule. Die Mindestzündenergie (MZE) eines Stoffes wird in Millijoule (mJ) angegeben. Je niedriger dieser Wert ist, desto leichter lässt sich das Produkt zünden.
Zur Zündung wird selbstverständlich zusätzlich Sauerstoff benötigt.
Leitfähige Stäube können sich in unzureichend isolierten Klemm- oder Sicherungskästen ablagern und zu einer Überbrückung der getrennten Stromphasen führen. Dies kann einen Kurzschluss oder einen Funkenschlag verursachen.
In manchen Fällen leitet der leitfähige Staub den Strom durch kleinste Spaltmaße aus dem Sicherungskasten nach außen, wodurch es zu einer Gesundheitsgefährdung einen möglichen Stromschlag kommt.
Leitfähige Stäube bauen in Kontakt mit nicht leitfähigen Oberflächen Ladungen auf. Sollten diese Ladungen nicht unmittelbar durch eine leitfähige Verbindung zum Erdpotential abgeleitet werden, könnte sich z.B. in einem isolierten Behälter ein sehr hohes Ladungspotential bilden. Diese elektrostatische Aufladung würde beim Kontakt mit einem geerdeten Bauteil sich schlagartig (Funkenschlag) entladen.